Panostitis
Die Panostitis ist eine äusserst schmerzhafte Erkrankung der langen Röhrenknochen (Oberarmknochen, Oberschenkelknochen, meist Schienbein )
Mittelgroße oder große Hunde sind häufig betroffen und zwar zwischen dem 6.- 9. Lebensmonat,dabei tritt diese Erkrankung bevorzugt bei Rüden auf. An der Spitze der betroffenen Rassen steht der Deutsche Schäferhund, die Deutsche Dogge, der Dobermann, der Golden Retriever und der Labrador Retriever.
Die Ursache der Panostitis ist nicht geklärt. (trotz einer bestehenden Entzündung konnte man keine Bakterien oder Viren nachweisen). Da sie oft bei lebhaften Hunden auftritt, geben Hundebesitzer meist Prellungen, also Stößen gegen das Schienbein, die Schuld, was aber durch die auffällig wechselnde Lokalisation der Beschwerden nicht stimmen kann.Die zur Zeit gängige medizinische Erklärung besagt, dass kalorienreiches Fressen und eine Überversorgung mit Calcium zu einer Durchblutungsstörung führt,die durch die Verengung der Blutgefäße und Ödeme im Knochenmark ausgelöst wird. Der venöse Abfluß scheint gestört zu sein. So treten lokale Entzündungen, starke Schmerzen und eine deutliche Lahmheit auf. Bei Druck auf das Bein zeigt der Hund klare Schmerzäusserungen bis zur Aggression mit Beissen
Das Leitsymptom ist die Lahmheit
Typisch für die Panostitis ist der Wechsel der Schmerzen von einem Bein zum anderen und damit auch das Wechseln der Lahmheit
Meist erscheint der Hund matt und bewegungsunlustig. Futterverweigerung und auch Fieber können die Erkrankung begleiten.
Röntgen
Im Röntgenbild sieht man anfangs zunächst keine Veränderung, daher ist eine erneute spätere Rö-Kontrolle sinnvoll. Pathologisch (krankhaft) kann später eine Verschattung (wolkenartig) in der Knochenmarkhöhle nachgewiesen werden. Die Knochenbalken sind fleckförmig und wirken unscharf und verwaschen. Der Knochenschaft erscheint sklerosiert ,die Kortikalis (äussere Knochenschicht) wie auch das Periost (die Knochenhaut) verdickt sich. Eine sichere Diagnose ist letztendlich im MRT zu finden. Es ist daher wichtig die Diagnose durch eine sorgfältige orthopädische Untersuchung und durch eine Röntgenuntersuchung zu sichern, da auch andere Skeletterkrankungen ähnliche Symptome hervorrufen können, z.B.Hüftgelenks-, Ellenbogendysplasie, Osteochondrosen, usw.
Therapie
Die Behandlung einer Panostitis dauert mehrere Wochen. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (manchmal auch Cortison) lindern die Beschwerden. Eine kausale Therapie gibt es nicht. Die Panostitis heilt von alleine aus, aber durch diese Medikamente hat das Tier weniger Schmerzen und damit eine bessere Lebensqualität.
Weiterhin kalorienarmes und eiweißarmes Futter, kein Kalzium, keine Vitamine. Keine langen Spaziergänge, also massive Bewegungseinschränkung (an der Leine führen).Aber Vorsicht, man darf sich durch eine Beschwerdelinderung nicht täuschen lassen und dem Bewegungsdrang seines Hundes nachgeben, auch wenn es schwer fällt. Einen bleibenden Schaden wird es glücklicher Weise nicht geben.
Wichtig: In den seltensten Fällen sind Prellungen oder sonstige Traumata Schuld an diesem Krankheitsbild.