Gerade bei der Fütterung unserer großen Hunde ist die Ausgewogenheit der Nahrung besonders wichtig. Die Meinungen sind hier natürlich sehr unterschiedlich: So empfehlen viele Züchter und Hundehalter "BARF" ( Biologisch Artgerechte RohFütterung). Andere Züchter und auch Hundehalter wiederum, halten sich, vor allem in der Aufzucht der Deutschen Dogge lieber an die vielfältigen Angebote an ausgewogenem Trockenfutter.
Ohne den, oft fast als Glaubenskrieg, ausgetragenen Wettstreit: was ist wirklich DAS wahre Futter, möchte ich hier auf wichtige Auswahlkriterien hinweisen:
Gerade die heranwachsende junge Dogge benötigt ein Futter, dass ein genau berechnetes Calcium/Phosphor Verhältnis besitzt. Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß, Fett und Kohlehydrate in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis zueinander.
Im Wachstum kann ein Mangel oder aber eine Überversorgung einzelner Stoffe zu gravierenden Folgeschäden führen.
Beispiel hierfür sind nicht angeborene Skeletterkrankungen vor allem bei unseren großen Hunden. Hauptursachen sind Calcium-Mangel, bzw. Phosphor-Überschuss oder auch eine Überfütterung der Hunde.
Eine durch Calcium-Mangel bedingte Skeletterkrankung des Junghundes ist die fibröse Osteodystrophie. Bei dieser Knochenfehlbildung wird zu wenig Knochenhartsubstanz gebildet. Was passiert dabei: Bedingt durch den Calcium-Mangel der Nahrung versucht der Hundeorganismus trotzdem allen lebensnotwendigen Köperfunktionen ausreichend Calcium bereitzustellen. Das heißt, dem wachsenden Junghund steht nicht ausreichend Calcium für den Knochenaufbau zur Verfügung, beim erwachsenen Hund wird Knochensubstanz abgebaut. Die Folge davon sind Knochendeformierungen und Verbiegungen beim jungen Hund und erhöhte Knochenbrüchigkeit beim erwachsenen Hund. Die Symptome sind Schmerzen, Durchtrittigkeit und ein unsicherer Gang.
Die Ursachen des Calciummangels sind fast immer Fütterungsfehler, gerade durch einseitige Ernährung mit Innereien, Muskelfleisch und Getreideprodukten, hiermit kann der Calciumbedarf des jungen Hundes nicht gedeckt werden, im Gegenteil, diese Futtermittel sind besonders phosphorreich und dadurch verstärkt sich der Calciummangel.Der zweite Fütterungsfehler, der häufig gemacht wird, ist das zuführen übermäßiger Energie, beim wachsenden Welpen. Das Größenwachstum (genetisch ist die Endgröße festgelegt) wird beschleunigt, ohne dass die Mineralisierung der Knochen damit Schritt halten kann. Wenn also weiche Knochen mit erhöhter Körpermasse belastet werden, sind Wachstumsstörungen des Skeletts vorprogrammiert.
Calcium Überversorgung
Calciumüberversorgung entsteht häufig, wenn zu einem Fertigfutter (Alleinfutter, Vollnahrung) zusätzlich calciumreiche Mineralfutter gegeben werden. Alleinfutter (Ausnahme: Futter für die Erhaltung. Diese Produkte sind nur für erwachsene Hunde gedacht und auch so deklariert) oder Welpen Futter enthalten ausreichend Calcium. Sofern das Futter ausschließlich gefüttert wird und nicht noch größere Mengen an Extras wie Fleisch oder Tischabfälle usw. zur Deckung des Energiebedarfs herangezogen werden, sollte auf keinen Fall Futterkalk und auch kein zusätzliches Mineralfutter verabreicht werden.
Zur Verdeutlichung einige Rechenbeispiele.
- Ein Welpe im Alter von 3 Monaten mit einem augenblicklichen Gewicht von 17 kg und einem zu erwartenden Endgewicht von 60 kg benötigt 8,8 g Calcium pro Tag.
- Um den Bedarf an Energie zu decken, muss der Welpe 750 bis 800 g eines handelsüblichen kommerziellen Trockenfutters für Welpen aufnehmen.
- Solche Produkte enthalten i. d. R. zwischen 1,2 und 1,6 g Calcium pro 100 g. Die Calciumaufnahme beträgt demnach mindestens 9 und höchstens 12,8 g, der Bedarf ist gedeckt.
- Wenn jetzt zwei Esslöffel Futterkalk zugelegt werden, so werden dadurch zusätzlich 16 g Calcium verabreicht und die Gesamtaufnahme wird mehr als verdoppelt.
- Da Futterkalk nur Calcium, aber keinen Phosphor enthält, wird ein zuvor ausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis erheblich verschoben.
- Der Zusatz calciumreicher Mineralfutter, z. B. zwei Esslöffel eines Produktes mit 20 % Calcium und 8 % Phosphor führt ebenfalls zu erheblicher Calciumüberversorgung, die Aufnahme beträgt dann immerhin fast 20 g Calcium, Phosphor werden um die 13 g aufgenommen.
Bei jungen Hunden großwüchsiger Rassen wurde nachgewiesen, dass eine derartige Überversorgung mit Calcium zu verschiedenen Störungen des Skelettwachstums führen kann. Während des intensivsten Wachstums werden Überschüsse nicht - wie beim erwachsenen Hund - einfach wieder ausgeschieden, sondern sie führen zu Regulationsstörungen des Gleichgewichts zwischen Aufbau und Abbau des wachsenden Knochens.
Quelle: Prof. Dr. E. Kienzle (Lehrstuhl für Tierernährung, Tierärztliche Fakultät, LMU München)
Somit wäre die Überlegung anzustellen, ob es nicht sinnvoll ist, einen heranwachsenden Hund , mit ausgewogenem Fertigfutter aufzuziehen. Welche Art der Ernährung nach Abschluss des Wachstums dann eingeschlagen wird kann dann vom Besitzer entschieden werden. Wobei ich bei Rohfütterung darauf hinweisen möchte, dass auch hier regelmäßige Kontrollen des Blutbildes vom Tierarzt durchgeführt werden sollten.
Da man leider im Internet wenige "neutrale" Informationen rund um das Trockenfutter finden kann, hier ein paar nach unserer Auffassung wichtige Hinweise für alle, die ihre Dogge mit Fertigfutter ernähren und bei der Auswahl Wert auf Qualität legen wollen.
Zutaten:
Auf diese Angaben sollte man zuerst schauen. Die Zutatenliste ist nach Gewicht geordnet, also die mengenmäßig häufigsten Bestandteile stehen auch zuerst auf der Liste. Aber Vorsicht: Verschiedene Formen desselben Inhaltsstoffes dürfen getrennt aufgelistet werden (z.B. Maismehl und Mais), diese muss man gedanklich addieren. Außerdem hat zum Beispiel Frischfleisch aufgrund seines hohen Wassergehaltes ein wesentlich höheres Gewicht als Fleischmehl.
Hier einige Hinweise, worauf wir bei der Zutatenliste unseres Hundefutters achten:
- Fleisch sollte ganz vorne auf der Zutatenliste zu finden sein. Dabei achten wir darauf, dass genau deklariert ist, um welches Fleisch es sich handelt. Im Hühnerfleisch und besonders im Hühnerei sind für den Hund besonders wertvolle Eiweiße enthalten ist (optimale Zusammensetzung der Aminosäuren). Leider steht das auf den Weltmärkten (auch für die menschliche Ernährung!) gehandelte preiswerte Geflügelfleisch im Ruf, stark mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln belastet zu sein. Eine Ausweichmöglichkeit wäre Rindfleisch oder Lamm. Schweinefleisch ist aufgrund seiner Zusammensetzung für die Hundeernährung nicht besonders wertvoll.
- Wir verwenden kein Futter mit der Inhaltsangabe "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", da unter diesem Oberbegriff ohne genauere Angaben und in wechselnder Zusammensetzung sämtliche Fleischarten, Innereine, Schlachtabfälle bis hin zu Horn, Hufen, Federn etc. sämtlicher warmblütiger Landtiere verwendet werden können.
- Auch das verwendete Getreide (meist zweithäufigster Bestandteil hochwertiger Fertigfutter) sollte genau benannt sein. Besonders Reis aber auch Mais sind gute Quellen für leicht verdauliche Kohlenhydrate. Auf Weizen und seine Verarbeitungsprodukte reagieren Hunde relativ oft mit Allergien.
- Die Angabe "Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse" ist dagegen wieder sehr "nebulös". Hier können wieder alle Arten von Getreiden und deren (oft wenig verdaulichen) Produkten verwendet werden. Beispiele wären Erdnusshüllen, Getreidehüllen, Rückstände aus der Sojaverarbeitung. Soja ist allgemein als billige Nährstoffquelle beliebt, wird von Hunden aber relativ schlecht verwertet.
- Auch beim Fett ist eine Herkunftsangabe anzustreben (zum Beispiel Geflügelfett, pflanzliche Öle). Wichtig ist, dass auch der Hund unbedingt ungesättigte Fettsäuren in seiner Nahrung benötigt. Bekannt sind zum Beispiel die Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sowie die Linolsäure. Diese findet man in Fischölen, hochwertigem Pflanzenfett aber auch teilweise im Hühnerfett. Sind diese ungesättigten Fettsäuren reichlich im Futter vorhanden, wird der Hersteller mit Sicherheit darauf hinweisen.
- "Zuckerrübentrockenschnitzel" oder auch "Rübenfasern" sind ein Inhaltsstoff, der als Ballaststoff besonders für eine gute Darmtätigkeit wertvoll ist.
Zusammensetzung:
Dieser Liste gilt der nächste Blick. Die Angaben erfolgen hier in Prozent. Hier eine kurze Erklärung zu den einzelnen Bestandteilen:
Rohprotein ist das gesamte im Futter enthaltene Eiweiß. Dieses Eiweiß muss nicht unbedingt verdaulich sein (enthalten sind auch die Eiweiß Anteile aus Hufen, Horn etc.). Um es drastisch auszudrücken: Haare oder Leder haben auch einen hohen Eiweißgehalt, man kann sich trotzdem nicht von diesem Stoffen ernähren. Auch wird der biologische Wert der Eiweiße nicht berücksichtigt. Die Angabe des Rohproteinanteils ist also nur im Zusammenhang mit der Zutatenliste zu interpretieren. Einen Proteinanteil um 25% erachten wir als optimal (hochwertiges Protein vorausgesetzt), für ältere Hunde sollte der Eiweißgehalt etwas niedriger sein um Leber und Nieren zu schonen (20 bis 22%).
Rohfett beinhaltet den Gesamtfettgehalt der Nahrung (unabhängig von den verschiedenen Fettquellen wie Fleisch, Öle usw.). Da Fett ein besonders energiereicher Nährstoff ist, bestimmt der Rohfettgehalt wesentlich den Energiegehalt der Nahrung. Doggen mit normaler Aktivität und in der Aufzuchtphase sollten keine zu fettreiche Nahrung erhalten. Rohfettanteile um die 15% sind hier anzustreben. Hochleistungsfutter (bei starker körperlicher Aktivität, in der Laktationsphase usw.) enthält etwa 20% Fett, Futter mit vermindertem Energiegehalt ("Light") für übergewichtige und ältere Hunde sollte nicht mehr als 10% Rohfett enthalten.
Rohfaser ist der unverdauliche Teil der Nahrung, der aber als Ballaststoff eine wichtige Funktion für die Darmtätigkeit hat. Es finden zum Beispiel Stroh oder Erdnusshülsen Anwendung (mit wenig verdauungsfördernder Wirkung!), im hochwertigen Trockenfutter Zuckerrübenschnitzel. Der Rohfasergehalt liegt meist um die 3%.
Rohasche beinhaltet sämtliche Mineralstoffe. Ihr Anteil liegt meist um die 8%, aufschlussreich ist jedoch nur die genaue Zusammensetzung dieser Mineralien. Auf qualitativ hochwertigerem Fertigfutter ist diese zusätzlich genau angegeben.
Kohlenhydrate werden nicht auf allen Fertigfuttern extra ausgewiesen, die Tendenz ist jedoch zunehmend. Sie dienen vorwiegend der Energiegewinnung und sollten in aufgeschlossener und damit für den Hund leicht verdaulicher Form vorliegen. Hauptkohlenhydratquellen sind Getreide und Gemüse. Der Anteil schwankt je nach Futterart meist zwischen 35% und 45%.
Feuchtigkeit ist das auch im Trockenfutter vorhandene Wasser. Sein Anteil liegt in der Regel um 10%.
Konservierungsstoffe / Zusatzstoffe / Antioxidantien:
Bedeutsam sind auch die Angaben zu den verwendeten Konservierungsstoffen. Allerdings muss man auch hier genau lesen. Nach den EU-Richtlinien werden Konservierungsstoffe von Antioxidantien unterschieden. Die Angabe "Ohne künstliche Konservierungsstoffe" bedeutet nicht, dass keine Antioxidantien (auch als EU-Zusatzstoffe benannt) verwendet werden.
Das Hauptproblem der Futtermittelindustrie besteht in der Haltbarkeit der verwendeten Fette (ranzig werden verhindern). Dies wird durch sogenannte "Antioxidantien" gewährleistet. Die modernste und natürlichste Form dieser Antioxidantien ist eine Kombination aus Vitamin E und seinen Abkömmlingen("Tocopherole", E306-309), auch Vitamin C (E300-302, E304) und Zitronensäure sowie deren Salze (E330-333) spielen als gut verträgliche Antioxidantien eine Rolle.
Hochwertige Trockenfutter verzichten heute auf "künstliche" EU-Zusatzstoffe wie Propylgallat (E310), BHT (E321), BHA (E320) oder Ethoxyquin (in Europa nicht für die menschliche Nahrung als Zusatzstoff zugelassen). Diese können eventuell Allergien auslösen, eine krebserregende Wirkung wird zumindest diskutiert, es gibt aber auch Untersuchungen, nach denen sogar eine krebshemmender Einfluss vermutet wird. Außerdem sollte man auch bedenken, dass diese Stoffe nur in sehr geringer Menge der Tiernahrung zugesetzt werden und auch in bestimmten menschlichen Nahrungsmitteln Anwendung finden. Lesen Sie doch einmal aufmerksam die Deklaration der Inhaltsstoffe auf Ihren Lebensmitteln...
Ein weiteres Problem sind nicht deklarierte Zusatzstoffe. Das ist rechtmäßig, wenn der Zusatzstoff in einem "vorverarbeiteten" Inhaltsstoff bereits enthalten ist, also nicht beim Herstellungsprozess des Futters selbst zugesetzt wird. Dies zeigt wieder einmal die Grenzen des Verbraucherschutzes in Europa.
Völlig unnötige und teilweise auch gesundheitsschädliche Zusatzstoffe sind Farbstoffe. Von "hübschem bunten Futter" sollte man also lieber Abstand nehmen.
Vitamine:
Vitamine sind definitionsgemäß Stoffe, die der Organismus zum Leben benötigt, aber nicht selbst bilden kann. Daher müssen sie unbedingt mit der Nahrung aufgenommen werden. Man unterscheidet in fettlösliche (A, D, E, K) und wasserlösliche (alle anderen) Vitamine. Vitamin C ist übrigens für den Hund sreng genommen kein Vitamin, denn er ist in der Lage dieses selbst zu synthetisieren, nur bei besonderen Belastungssituationen ist eine zusätzliche Gabe mit der Nahrung wirklich notwendig.
Als Grundregel gilt, dass ein Vitaminmangel immer zu Schäden führt, ein Vitaminüberschuss in der Nahrung aber auch. Jedoch ist der zu hohe Vitamingehalt besonders im Hinblick auf die fettlöslichen Vitamine gefährlich, da die meisten wasserlöslichen Vitamine relativ problemlos über den Harn ausgeschieden werden können (eine bekannte Ausnahme ist das Vitamin B12).
Alle guten Fertigfuttermittel sind mit absolut ausreichenden Mengen der notwendigen Vitamine angereichert. Eine zusätzliche Vitamingabe (in Form von Vitaminpräparaten oder kombinierten Mineralstoff-Vitamin-Mischungen) ist aus diesem Grund nicht nur sinnlos sondern sogar schädlich!
Im Herstellungsprozess (starkes Erhitzen) des Trockenfutters werden natürliche Vitamine der Nahrungsstoffe zum großen Teil zerstört und müssen anschließend wieder zugesetzt werden. Die zugesetzten Vitamine sind entweder synthetisch hergestellt oder aus biologischen Stoffen gewonnen. Was die Qualität des Vitamins selbst angeht spielt die Herkunft nur eine geringere Rolle - auch synthetische Vitamine haben prinzipiell den gleichen chemischen Aufbau und die gleiche Wirkung wie die natürlichen. Eine andere Frage ist, dass man heute davon ausgeht, dass nicht nur das Vitamin selbst für den Organismus von Bedeutung ist, sondern auch weitere im gleichen Nahrungsmittel vorkommende Stoffe (bekannt sind die "sekundären Pflanzenstoffen"), die meist bei der Zubereitung auch zerstört, danach aber nicht hinzugesetzt werden. Inwiefern diese Stoffe wirklich für den Stoffwechsel des Hundes von Bedeutung sind ist aber noch kaum erforscht (selbst in der Humanmedizin gibt es noch viele Unklarheiten über deren Wirkung). Bei der Gewinnung von Vitaminen aus Biostoffen können eventuell schädliche Begleitsubstanzen mit in das Futter gelangen (zum Beispiel pflanzliche Östrogene aus Sojaextrakten). Dieses Problem haben Sie aber auch bei der Anwendung von Vitaminpräparate bei "konventioneller" Fütterung des Hundes.
Mineralstoffe:
Man unterscheidet "Mengenelemente" von "Spurenelementen". Diese Bezeichnung bezieht sich auf die für den Organismus notwendigen Mengen des Stoffes in der Nahrung.
Die wohl bekanntesten Mengenelemente sind Kalzium und Phosphat, aber auch Natrium, Kalium, Magnesium und Chlorid gehören in diese Gruppe. Zu den Spurenelementen gehören beispielsweise Eisen, Kupfer, Zink, Jod, Chrom, Mangan und Selen. Für all diese Mineralstoffe gilt auch wieder, dass sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, wobei ein Mangel genauso gefährlich sein kann wie ein Überschuss. Diese Inhaltstoffe sind im Fertigfutter in ausreichender Menge vorhanden sind (Kupfer oft auch mehr als ausreichend, da Kupfersalze auch als Konservierungsstoffe genutzt werden). Bitte geben Sie also niemals Mineralstoffpräparate zusätzlich, auch wenn das insbesondere beim wachsenden großen Hund, oft von "Fachleuten" empfohlen wird! Sollte in Ausnahmefällen ein solcher Zusatz notwendig werden, dann nur auf Verordnung und unter Kontrolle eines "doggenerfahrenen" Tierarztes!
Für das gesunde Knochenwachstum ist ein optimales Kalzium:Phosphor-Verhältnis in der Nahrung besonders wichtig. Dieses sollte etwa 1:0,8 betragen.
Fütterungsempfehlungen / Mengenangaben:
Auf der Verpackung des Hundefutters findet man Empfehlungen für den Tagesbedarf eines Hundes abhängig von dessen Gewicht (oder bei Welpen in der Regel vom vermutlichen Endgewicht). Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte! Wieviel ein bestimmter Hund wirklich braucht hängt zum einen von der Veranlagung und zum anderen von der körperlichen Belastung ab.
Wir empfehlen hier keine komplizierten Berechnungen des Kalorienbedarfes vorzunehmen, sondern dass Futter so zu dosieren, dass der Hund in optimaler Form bleibt, also schlank aber gut bemuskelt. Die Rippen müssen leicht fühlbar aber nicht deutlich sichtbar sein, Wirbel und Beckenknochen dürfen nicht hervortreten.
Sollten Sie Ihren Hund wegen Übergewichtes "auf Diät" setzen müssen, dann bedenken Sie bitte folgendes: Das Fertigfutter ist hinsichtlich seines Eiweiß-, Mineral- und Vitamingehaltes so eingestellt, dass bei der vorgegebenen Futtermenge eine optimale Versorgung des Hundes gewährleistet ist. Wird die Futtermenge drastisch reduziert (unter zwei Drittel des vorgegebenen Durchschnittsbedarfs), dann kommt es auf längere Zeit gesehen zu einer Unterversorgung mit diesen wichtigen Nahrungsstoffen, obwohl ja eigentlich nur der Energiegehalt der Nahrung reduziert werden sollte. Greifen Sie in solchen Fällen also bitte auf die sogenannten "Light"-Produkte zurück. In diesen ist hauptsächlich der Fettgehalt reduziert, lebenswichtige Inhaltsstoffe aber in ausreichender Menge vorhanden.
Noch einige allgemeine Hinweise zur Fütterung:
- Ihr Welpe bekommt in der Regel Futter für die ersten Tage vom Züchter mit. Behalten sie die ersten 14 Tage auf jeden Fall dieses Futter bei und geben sie täglich nur sehr kleine Mengen, des Futters ihrer Wahl hinzu. Sie vermeiden damit Umstellungsschwierigkeiten wie z.b. Durchfall, bei ihrem Hund.
- Das Futter ihres Welpen sollte in den ersten 4 Monaten auf vier Mahlzeiten verteilt werden. Bis zum 6. Lebensmonat sollte 3-mal täglich gefüttert werden, danach die Ration auf mindestens zwei Mahlzeiten verteilen.
- Beachten sie bei der Fütterung ihres Hundes auch die „Extras“ um Übergewicht zu vermeiden. Langfristig führt eine zu große Futteraufnahme zu Übergewicht. Ähnlich, wie bei uns Menschen, wandelt der Körper der Tiere den Nahrungsüberschuss in Fett um und speichert ihn. Gerade solange ein Hund noch in der Wachstumsphase ist, bildet sein Körper weitere Fettzellen. Diese bilden sich dann auch bei restriktiver Ernährung sein ganzes Hundeleben lang nicht wieder zurück und gleich dem Menschen, kämpft der Hund bzw. sein Besitzer ein Leben lang mit Übergewicht.
- Sinnvoll ist es, die Fütterungszeiten gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Natürlich kann man die Zeiteinteilung den eigenen Lebensverhältnissen anpassen. Allerdings sollte der Hund etwa zwei Stunden nach der Fütterung eine "Verdauungspause" haben und ruhen können. Intensive Bewegung kurz vor aber insbesondere nach der Fütterung wird auch als Risikofaktor für eine Magendrehung diskutiert.
- Was für die menschliche Nahrung gut ist, kann für den Hund schädlich sein! Natürlich wird man den Hund nicht am Tisch betteln lassen, aber auch die Gabe von Essensresten zu den Futterrationen ist schädlich, besonders wenn es sich um stark gewürzte Speisen oder Süßigkeiten handelt. Schokolade (insbesondere bittere) enthält sogar für Hunde ausgesprochen giftige Substanzen!
- Das Futter niemals kalt (beispielsweise direkt aus dem Kühlschrank) verabreichen, aber auch zu heißes Futter ist schädlich! Wenn Sie Trockenfutter verwenden, dann können Sie dies einweichen oder trocken verfüttern. Das Wasser zum Einweichen sollte warm sein, aber keinesfalls mehr als 80°C heiss, da sonst empfindliche Vitamine zerstört werden.
- Wenn der Hund seine Portion nicht auffrisst (zumindest innerhalb von ca. 15 Minuten), dann die Futterschüssel wegnehmen und bei der nächsten Fütterung die Portion eventuell etwas verkleinern. Wenn das Futter stehen bleibt, kann es zur Vermehrung von Bakterien und zu Gärungsprozessen kommen, dieses kann wiederum eine Magendrehung beim Hund begünstigen. Außerdem erzieht man sich so einen mäkligen Fresser.
- Nach unserer Meinung ist es nicht günstig (wenn auch oft gut gemeint), die Marke des Fertigfutters ständig zu wechseln. Der Hund benötigt diese "Abwechslung" nicht, und jede Futterumstellung ist eine Belastung für das Verdauungssystem.
- Niemals rohes Schweinefleisch ungesicherter Herkunft verfüttern, auch nicht das beste Filetstück! Schweine können Überträger der Aujetzkyschen Krankheit sein. Der Erreger ist ein Virus, das für den Menschen völlig ungefährlich ist, beim Hund aber zum Tode führt (auch tierärztliche Hilfe ist nicht möglich, eine Schutzimpfung existiert in Deutschland noch nicht)! Deutschland gilt derzeit als "Aujetzkyfrei", aber weltweit ist diese Krankheit nicht ausgerottet. Vorsicht aber auch bei allen Produkten, die rohes Schweinefleisch enthalten (Schinken, Salami, Bratwurst etc.).
- Milch in der Hundeernährung ist stark umstritten. Dem Hund fehlen jedenfalls die entsprechenden Verdauungsenzyme zum Abbau des Milchzuckers, daher kann es zu Durchfällen kommen.
- Ein bis zwei Eier wöchentlich können eine wertvolle Nahrungsergänzung sein und werden vom Hund gern gefressen. Bitte aber nicht regelmäßig rohes Eiweiß verfüttern, da hier Stoffe enthalten sind, die die Aufnahme von Vitaminen aus der Nahrung behindern. Empfehlenswert sind gekochte Eier oder rohes Eigelb.
- Bitte stellen Sie Ihrem Hund ständig frisches Wasser zur Verfügung. Besonders wichtig ist das, wenn Sie Trockenfutter verwenden. Achten Sie darauf, dass Wasser regelmäßig zu wechseln, da die Hunde es häufig weniger zum Saufen als zum Ausspülen ihres Fanges verwenden. Im Winter besteht durch die Aufnahme eisig kalten Wassers die Gefahr einer Magenschleimhautentzündung! Gewöhnen Sie Ihrem Hund möglichst von Anfang an ab, aus Tümpeln, Pfützen oder Wasserläufen zu trinken. Nur zu oft ist solches Wasser bakteriell oder mit Chemikalien verunreinigt.