Morbus Addison

 

Diese Erkrankung wurde erstmalig von dem englischem Arzt Thomas Addison beschrieben, daher hat sie ihren Namen bekommen..

Bei der Addison´schen Erkrankung liegt eine mangelhafte Produktion von Nebennierenrindenhormonen vor, beim Cushing-Syndrom liegt eine Überproduktion vor. Die Nebennieren sind kleine Organe, die in der Nähe der Nieren liegen und Glucocorticoide und Mineralocorticoide produzieren. Das bekannteste dieser Hormone ist Cortisol. (Für nähere Informationen bitte Das Wundermittel Cortison - Das Hexenpulver Cortison!!lesen!)

Der beim Morbus Addison vorliegende Hormonmangel führt zu einer Fehlsteuerung im Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Das Fehlen des Mineralocorticoid Aldosteron führt u.a.zu verstärktem Ausscheiden von Natrium, was zur Folge hat, dass der Körper Wasser nicht mehr zurückhalten kann: Daher kommt es zu einem vermehrten Harnabsatz. Dieser Flüssigkeitsverlust vermindert natürlich die zirkulierende Blutmenge, was Herz-Kreislauf- und Organschäden zur Folge hat. Die erniedrigte Aldosteron-konzentration bewirkt aber auch, dass Kalium im Körper zurückgehalten wird, was dann einen direkten negativen Einfluß auf die Herzfunktion hat. Weiterhin treten durch den Eingriff in den Energiestoffwechsel Müdigkeit, Muskelschwäche und Störungen bei der Stressbewältigung auf, da das Hormon Cortisol nicht mehr in der Lage ist, in kurzer Zeit Glucose als Energielieferant zur Verfügung zu stellen.
 

Ursachen:

Bei der primären Form kommt es zu einer Zerstörung der Nebennierenrinde selbst. Dies geschieht meist dadurch, dass der Körper seine eigenen Zellen angreift und zerstört (Autoimmunprozess), aber auch Infektionen und Tumoren können zu einer Zerstörung führen.

Bei der sekundären Form wird der Regelmechanismus zwischen Hirnanhangsdrüse und Nebennierenrinde gestört, also bei Tumoren, Entzündungen und Verletzungen im Bereich der Schädelbasis.Hierbei wird die Ausschüttung des Hormons ACTH,welches die Glucocorticoid-Bildung steuert, gestört.

Bei der tertiären oder iatrogenen Form wird die Produktion von körpereigenem Cortisol durch von außen zugeführtes Cortisol unterdrückt. Es kommt dann zu einer Rückbildung der Zellen der Nebennierenrinde.Setzt man nun die Cortisolbehandlung plötzlich ab, kann es zu einem akuten lebensbedrohlichen Hormonmangel kommen, die sogenannte Addison-Krise. Daher ist ein schrittweises langsames Ausschleichen mit wenig Stress unbedingt erforderlich

Da die Symptome der Addison Krankheit sehr unspezifisch sind und sich auch nur sehr langsam entwickeln, bleibt diese sehr lange unentdeckt. Meist ist der lebensbedrohliche Notfall, die Addison-Krise, das Tüpfelchen auf dem i. Folgende Symptome werden dabei beobachtet:
 

  • Apathie
  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche bis hin zum Kollaps
  • massive Dehydratation (Entwässerung) – angehobene Hautfalte verstreicht nicht, Schleimhäute erscheinen trocken
  • Schockzustand mit Untertemperatur, blassen Schleimhäuten, schwachem Puls, schneller Atmung, bläulicher Zunge und kalte Extremitäten.

Hierbei handelt es sich um einen absoluten Notfall, der keinen Aufschub erlaubt.

Die anderen Symptome treten am anfang gelegentlich, später aber immer häufiger auf:

  • wechselhafter Appetit
  • Erbrechen
  • Durchfälle und/oder blutiger Stuhlgang
  • Gewichtsverlust
  • Bauchschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Muskelzittern
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • vermehrtes Trinken
  • vermehrtes Urinieren

Interessant ist, das sich diese Symptome verschlimmern oder dann auftreten, wenn der Hund sich im Stress befindet. Dazu zählt nicht nur der psychische, sondern auch körperlicher oder erkrankungsbedingter Stress (z.B.extreme Belastung, Erbrechen, Durchfall usw.). Zur Behandlung der oben aufgeführten Symptome werden nicht selten Cortisolpräparate eingesetzt woraufhin sich die Beschwerden bessern.Der Grund ist einleuchtend, dem Tier werden die fehlenden Glucocorticoide zugeführt, allerdings kommt es beim Absetzen der Therapie sehr schnell wieder zu einer Verschlechterung.

Die obenaufgeführten Symptome sind eigentlich nicht typisch, sie finden sich auch bei bei anderen Erkrankungen. Daher müssen zur weiteren Diagnostik Blut-,Hormon- (ACTH und Cortisol) und Urinuntersuchungen erfolgen, evtl. auch Röntgen, Ultraschall und MRT.

Therapie: Bei der Addison-Krise erfolgt selbstverständlich eine Notfallbehandlung. Die Krankheit selbst wird mit Gluco- und Mineralocorticoiden behandelt.Hier muß die Dosierung individuell eingestellt und ständig überprüft werden.Wie erwähnt, verliert der Hund bei der Addison-Krankheit vermehrt Natrium und Wasser, daher sollte durch eine Futterumstellung der Natriumverlust ausgeglichen werden. Über die Medikamenteneinstellung wie auch die Futteränderung sollte man sich bei seinem Tierarzt unbedingt informieren. Er wird auch erklären, wie die Medikamente im Falle von Stress, Verletzungen und Erkrankungen angepasst werden müssen.

Unbehandelt verläuft diese schwere Erkrankung tödlich.

Zum Schluss noch ein paar tröstende Worte: Die Erkrankung tritt bei Hunden relativ selten auf!  Sie ist keine Alterskrankheit!
                                                                                           und

Bei sorgfältiger Beobachtung und regelmäßiger Medikamenteneingabe kann der Hund ein fast normales Leben führen